Bahnarbeiter bauen alte Ausleger ab © seppspiegl

In dem Streckenabschnitt zwischen Bonn und Hürth-Kalscheuren baut die Deutsche Bahn 25 Kilometer neue Oberleitungsanlagen. Bereits seit Januar wurden die Fundamente für 320 neue Oberleitungsmasten gebaut. Durch die Nähe zu Industriestandorten und Köln standen notwendige Kampfmittelsondierungen mit mehr als 1000 Bohrungen bis zu acht Meter Tiefe zur elektromagnetischen Suche nach Blindgängern auf dem anspruchsvollen Bauprogramm.

Arbeiten an spannungsführenden Teilen

Jetzt werden in den NRW-Sommerferien die Befestigungen und Anbauteile an den Masten befestigt und auf einer Streckenlänge von 12 Kilometern insgesamt 25 Kilomter Fahrdraht und Kettenwerk montiert. Eine spezielle, hochfeste Legierung des Fahrdrahts sorgt für höhere Belastbarkeit und längere Lebensdauer.

Projektkosten belaufen sich auf 26 Millionen Euro

Mitarbeiter von SPL verlegen neuen Fahrdraht © seppspiegl

Die alten Oberleitungsanlagen stammen aus den 1950er Jahren. Wegen der Belastung von täglich 350 Zügen, müssen die alten Anlagen abgerissen und durch neue Anlagen ersetzt werden, Kosten: 26 Millionen. Die alten Zementmasten wurden durch neue Stahlmasten ersetzt, bis Mitte August werden es 320 sein.
Für die Arbeiten wurde die renommierte Firma SPL Powerlines Germany GmbH verpflichtet. Sie ist ein Spezialist im Bereich der technischen Ausrüstung von Infrastrukturanlagen für Bahnver- waltungen im Fern- und Nahverkehr. 20 Arbeitskolonnen demontieren bei Tag und Nacht, die alte Oberleitungsanlage, ersetzen sämtliche Querfelder und montieren neues Kettenwerk, Fahrdraht und Ausleger an den neuen Stahlmasten. Bis zu 100 Bauarbeiter sind allein für die Oberleitungsarbeiten gleichzeitig auf der Strecke im Einsatz, 20 Arbeitsfahrzeuge unterwegs – vom Turmtriebwagen bis zum mobilen Schienenarbeitskran.

Digitale Schiene

Das digitale, moderne Zugsicherungssystem (European Train Control System) das verbaut wurde, ermöglicht es zukünftig, dass Züge in geringeren Abständen voneinander unterwegs sein können. Bis 15.August sollen die Arbeiten fertig sein, Projektleiter Serkan Sahinbay ist sehr zuversichtlich trotz Corona den Zeitplan einzuhalten.

Sepp Spiegl

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