Was gegen Feuchtigkeit im Auto hilft
Beschlagene Scheiben, Frost an der Innenseite und ein muffiger Geruch im Fahrzeug: Das liegt oft an zu viel Feuchtigkeit im Auto und kommt in der kalten Jahreszeit häufig vor. Im schlimmsten Fall können Schimmel und Rost entstehen. Was sind die Ursachen? Und wie können Autofahrer dagegen vorgehen?
Gerade im Winter tragen Autofahrer durch nasse Kleidung und Schnee an den Schuhen Feuchtigkeit ins Wageninnere. Dadurch werden nicht nur Polster nass, sondern auch Fußmatten, die bei niedrigen Temperaturen nicht richtig trocknen können. Teilweise bilden sich kleine Pfützen unter den Matten. Bei nassen Fußmatten gilt: herausnehmen und trocknen lassen. Generell ist es sinnvoll, im Winter auf Gummimatten zurückzugreifen. Auch beim Beladen des Kofferraums bei Regen oder Schneefall kann sich dort Feuchtigkeit sammeln.
Welche Gefahren birgt Feuchtigkeit im Auto?
Sammelt sich kondensiertes Wasser an Ihren Scheiben, so hilft auch der Scheibenwischer nichts mehr. Beschlagene Scheiben trüben die Sicht des Fahrers und beschränken die korrekte Einschätzung der Verkehrslage. Auch wenn Sie das Kondenswasser mit der Hand wegwischen, tun Sie sich im Endeffekt keinen Gefallen: Die dabei entstehenden Schlieren blenden bei einfallendem Scheinwerferlicht, was zu schweren Unfällen führen kann. Außerdem führt anhaltende Feuchtigkeit im Auto zu Rost. Dieser schadet der Karosserie unter Umständen von innen, wo Sie es zunächst nicht bemerken. Abgesehen von den Sicherheitsrisiken gefährdet eindringende Nässe Ihre Gesundheit. Eingeatmete Schimmelsporen sind hochgradig gesundheitsschädlich! Handeln Sie also, sobald Sie Modergeruch und nasse Flecken auf den Bezügen bemerken.
Bei zu viel Feuchtigkeit im Fahrzeug empfiehlt es sich, gut durchzulüften und die Heizung stark aufzudrehen. Die Klimaanlage unterstützt dabei, jedoch nur, solange die Außentemperatur nicht unter sechs Grad beträgt. Bei Fahrzeugen mit Klimatronic sollten Sie die Einstellung „defrost“ wählen.
Was kann ich gegen Feuchtigkeit im Auto tun?
Als Erstes stellen Sie am besten sicher, dass Feuchtigkeit nicht über Kleidung und andere Textilien in Ihr Auto eintritt. Legen Sie auf dem Boden Gummimatten aus, die die Feuchtigkeit auffangen und tragen Sie nasse Kleidung oder Schirme in den Kofferraum. Ansonsten können folgende Tipps helfen, Feuchtigkeit im Auto zu beseitigen:
Zwangsentlüftungen freilegen: Deren Lage finden Sie in der Gebrauchsanweisung. Auch Innenraumfilter und Klimaanlage sollten regelmäßig gereinigt werden.
Ablufttest: Schneiden Sie den unteren Teil eines Blatt Papiers in Streifen. Kleben Sie dieses über die hintere Stoßstange und stellen Sie das Heizgebläse auf volle Kraft. Bei intakter Entlüftung flattern die Streifen. Falls nicht, ist ein Besuch in der Werkstatt der beste Schritt.
Schiebedach prüfen: Füllen Sie die Regenrinne beim Schiebedach an den Ecken mit Wasser. Bleibt es stehen, sind die Ablaufschläuche dicht – das Regenwasser fließt hinter der Verkleidung runter in den Fußraum. Lösen Sie die Verstopfung durch gründliche Reinigung oder beauftragen Sie eine Werkstatt damit.
Sielreinigung: Schieben Sie einen weichen Draht behutsam in die Ablaufschläuche, um die Verstopfung zu lösen. Sie finden die kleinen Schläuche jeweils vorn und hinten in den Radkästen.
Chemische Reinigung: Die Dichtungen von Faltschiebedächern, Türen und Fenstern reinigen Sie am besten chemisch. Lassen Sie sich in der Werkstatt oder im Fachgeschäft zu dem passenden Reinigungsmittel beraten.
Laubfegen: Ob unter der Motorhaube oder in allen anderen Zwischenräumen – verhindern Sie Verstopfungen durch Laub mit häufigen Kontrollen.
Türkontrolle: Sind die Wasserablauflöcher verstopft, staut sich Wasser und dringt über die Schwelle in den Fußraum. Sie finden diese im unteren Teil des Türkastens. Dreck lässt sich mit einer Greiferkralle gut aus der Tür entfernen.
Damit das Auto trocken bleibt, gibt es verschiedene Hausmittel. Die Feuchtigkeit im Auto sollte aber trotzdem zunächst bekämpft werden.
Die Ursache für Feuchtigkeit im Auto sollte in jedem Fall behoben werden. Ob Löcher in der Verkleidung, Risse in Heizungsschläuchen oder verstopfte Ablaufrinnen: Die Wurzel allen Übels muss lokalisiert werden. Anschließend können einige Hausmittel helfen, um den Innenraum des Fahrzeugs trocken zu halten. Modrige Gerüche oder gar Schimmelbildung sollten unbedingt vermieden werden.
Reis und Kaffee können Innenraum trockenlegen
Tipp 1: Eine Schale Reis in den Innenraum stellen.
Sollten Sie nicht über eine trockene Garage verfügen, in der Sie das Fenster über Nacht einen Spalt geöffnet lassen können, hilft dieses kostengünstige Hausmittel gegen die restliche Feuchtigkeit im Auto. Katzenstreu oder Salz erfüllt übrigens den gleichen Zweck.
Tipp 2: Kaffeepulver im Innenraum
Einen ähnlichen Effekt erzielen Sie mit einer Schale Kaffee im Innenraum des Autos. Zusätzlicher Nebeneffekt: Es entsteht ein angenehmer Geruch.
Tipp 3: Alte Zeitungen als Fußmatten verwenden
Gerade im Winter kann es aus zweierlei Aspekten praktisch sein, den Fußbereich mit alten Zeitungen auszulegen: Erstens saugt das Zeitungspapier überschüssige Feuchtigkeit in der Luft auf. Und zweitens kann Dreck und Schneematsch (was wiederum zu Feuchtigkeit im Auto führt) schnell und unkompliziert aus dem Auto befördert werden.
Nutzen Sie Ihre Klimaanlage
Tipp 4: Klimaanlage benutzen
Sollten Sie über eine Klimaanlage in Ihrem Fahrzeug verfügen, benutzen Sie diese, auch im Winter. Der Klimakompressor entzieht der Luft die Feuchtigkeit. Um den besten Effekt zu erzielen, schalten Sie die Klimatisierung fünf Minuten vor Fahrtende aus und lassen Sie nur noch das Gebläse laufen. Geruchsbildung durch kondensiertes Wasser kann so verhindert werden.
Wenn die Feuchtigkeit im Auto besonders groß ist, kann auch ein Luftentfeuchter in den Innenraum des Fahrzeugs gestellt werden.
Sepp Spiegl