Angemerkt

David gegen Goliath – eine unendliche Geschichte?

Es ist, zugegeben, in diesen Tagen nicht immer ganz einfach, völlig uneingeschränkt an der Seite Israels zu stehen. Natürlich bleibt sein Recht absolut unangetastet, mit aller Härte und Erbitterung sowie (fast) allen Mitteln den Kampf um seine Existenz zu führen. Es ist allein die Person von Premierminister Benjamin Netanjahu, dessen Politik selbst in den Stunden höchster Gefahr für den Judenstaat und seine Bürger dem Verdacht immer wieder Nahrung gibt, in erster Linie dem eigenen Machterhalt zu dienen. Nun ist Macht, für sich genommen, ja nichts Verwerfliches. Im Gegenteil. Entscheidend ist nur, mit wem und zu welchem Zweck sie eingesetzt wird. Und genau hier beginnen die Fragwürdigkeiten um Netanjahu und seine rechtsnationalistischen Koalitionspartner – wachsen aber auch ungute Gefühle hinsichtlich einer israelischen Gesellschaft, die (und deren geistige Ausrichtung) sich in den vergangenen Jahren immer mehr gewandelt hat vom liberalen, aufgeklärten Erbe der nach dem Krieg aus Europa (das heißt zuvorderst Deutschland) eingewanderten Juden zu den mehrheitlich stark konservativ bis religiös-orthodox und nationalistisch geprägten „Neubürgern“.
weiterlesen...
Angemerkt

Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit

Es steht völlig außer Frage – die Bilder vom Geschehen im kriegszerbombten Gaza-Streifen sind fürchterlich. Die Medien sind täglich voll davon. Zu Recht. Denn sie zeigen, was Menschen anderen Menschen antun. Aber über die TV-Bildschirme flimmern in aller Regel leider nur filmische Dokumente, welche allein die Schicksale der einen Seite beleuchten. Und praktisch das Gleiche vollzieht sich in den gedruckten Spalten der Zeitungen. Vom Ausgangspunkt, also der Ursache des grausigen Geschehens, ist so gut wie nichts mehr zu sehen oder hören. Allenfalls in einer kurzen Nebenbemerkung am Ende einer Nachricht. Was ist los in Deutschland. Weiß man nicht mehr, dass jede Wirkung eine Ursache hat? Das negiert keineswegs die fürchterlichen Folgen des Krieges. Aber die Beschäftigung thaupdamit könnte die Diskussion versachlichen. Doch: Wollen die Protestler das übehaupt?
weiterlesen...
Angemerkt

Liberal aus Feigheit

Wir sind ein freies Land. Mit Freiheit des Denkens, Reisens, der Meinung, Sprache, Religion, Presse. Mit Freiheit zum Demonstrieren, Kritisieren, Protestieren, Streiken, Opponieren, Solidarisieren, Auswandern und wieder Heimkommen. Kurz gesagt – wir sind ein tolles Land mit einer bewundernswerten Gesellschaft voller Hilfsbereitschaft und Empathie für alle Völker dieser Erde und gesegnet mit einer weltweit einmaligen Willkommenskultur. Wir lassen (ein eherner Grundsatz) niemanden im Stich und fragen – falls einer ausnahmsweise einmal nicht ganz unserem Idealbild vom Migranten entsprechen sollte – zunächst einmal bei uns selber, ob der Grund dafür nicht vielleicht in Wirklichkeit hier liegen könnte. Ob wir am Ende nicht genug für ihn und sein Fortkommen getan haben. Natürlich ist diese Idylle Quatsch, eine Karikatur der Wirklichkeit. Oder – schlimmer noch – vielleicht sogar eine von paradiesisch-politischen Sehnsüchten geleitete, pastellfarbene Selbstbespiegelung. Denn die Welt und der Alltag sind nun einmal anders.
weiterlesen...
Gesellschaft

Nothelfer in Not

Schon lange ist das 1949 gegründete Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten denjenigen ein Dorn im Auge, die bestreiten, dass palästinensische Flüchtlinge ein Recht auf Rückkehr hätten, oder die dieses Recht nach über 75 Jahren endlich ad acta legen wollen.
weiterlesen...
Angemerkt

Mitschuld, Mitleid, Leiden

Die täglichen Bilder aus dem von Bomben zerfetzten Gaza-Streifen von verwundeten Kindern, verzweifelten Frauen, zerstörten Häusern und Wohnungen, mangelnder medizinischer Versorgung, fehlenden Nahrungsmitteln und ziellos in irgendein Nirgendwo auf der Suche nach Rettung und Sicherheit fliehender Menschenmassen – diese Bilder können niemanden unberührt lassen. Sie übersteigen schier das Fassungsvermögen und lassen einen jedes Mal mit der unbeantworteten Frage zurück, warum Menschen solches ihren Mitmenschen antun. Unschuldigen Zivilisten, wie es in der Regel im Begleittext heißt. Ja, es sind Zivilisten. Aber - alle wirklich unschuldig? Ohne jegliches Wissen von dem gewaltigen Tunnelsystem? Ohne Kenntnis von den Terrorattacken der Hamas, von den Jubelszenen auf den Straßen nach jedem "gelungenen" Selbstmord-Attentat? Ja, die israelische Vergeltung hat mitunter etwas von Rache. Aber hat die Wirkung nicht vor allem eine Ursache?
weiterlesen...
Gesellschaft

Politik: Zwischen den Fronten

Seit dem 7. Oktober ist der Nahe Osten in Aufruhr. Das Sicherheitsgefühl der israelischen Bevölkerung und vor allem der Regierung ist seit dem Angriff der Hamas stark gestört. Doch bereits in den Wochen zuvor hatte sich eine Eskalation der Gewalt abgezeichnet: Die Angriffe der israelischen Siedler im Westjordanland stiegen dramatisch an, gleichzeitig intensivierte Israel seine Rhetorik, um gegen die Existenz eines palästinensischen Staates zu wettern.
weiterlesen...
00_Gelesen

Ticken wir noch richtig?

Ticken wir eigentlich noch richtig? Dieses Land und seine Gesellschaft. Also tatsächlich: Wir. Nehmen wir als aktuelles Beispiel Israel und darüber hinaus „die Juden“ überhaupt. Nehmen wir, speziell, den Begriff „Antisemitismus“ und die Geschehnisse drumherum. Etwa die dringende Mahnung von Sicherheitsbehörden, aber auch jüdischen Verbänden, man solle in Deutschland besser nicht öffentlich die traditionelle Kippa (das Käppchen) tragen, um der Gefahr zu entgehen, auf der Straße angepöbelt zu werden oder gar Gewalt zu erfahren. Jüdische Fußballvereine tragen momentan ihre Spiele unter Polizeischutz aus, weil sie Drohungen erhalten. Und Eltern judäischen Glaubens schicken ihre Kinder (falls überhaupt) nur noch unter Ängsten in die Kitas und Schulen. Schmierereien, beispielsweise an Synagogen und auf Grabsteinen sind ohnehin seit langem so alltäglich geworden, dass Berichte darüber kaum noch Aufmerksamkeit finden. Was ist los in Deutschland?
weiterlesen...
00_Gelesen

Terror-Import mit Knopfdruck-Empörung

Hass und Hetze, Demos und Antisemitismus auf unseren Straßen. Die Auseinandersetzungen in Nahost sind auf Deutschland übergeschwappt. Aber keineswegs erst heute. Und Judenhass ist auch keine Erfindung derjenigen, die zur Zeit sozusagen auf Knopfdruck auf die Straßen gehen und Steine und Molotow-Cocktails auf Polizisten werfen. Indessen - diese "Palästinenser", die gegenwärtig in Berlin, Duisburg, Essen und vielen anderen Orten Krawall machen, waren (vor wem und was auch immer) doch eigentlich aus ihren heimischen Umgebungen geflohen und haben in Deutschland Schutz und Sicherheit gefunden. Und nun das!. Haben wir blauäugig den Terror selbst importiert? Und wie stark ist unsere Gesellschaft?
weiterlesen...
Gesellschaft

Politik: Ein fatales Signal

Nach den grausamen Angriffen der Hamas, bei denen 1 200 Menschen im Süden Israels ermordet wurden, war die Welle der Empathie groß. Das war wichtig, für die Angehörigen der Opfer, für das ganze Land, das sich in Schockstarre und Angst befindet. Auch in Deutschland und der EU sicherten Politiker aller Couleur Unterstützung zu.
weiterlesen...