Mario Adorf: Abschieds-Tournee durch deutsche Städte
Fans können ihr großes Idol live bewundern

Als brutaler Massenmörder im Film „Nachts, wenn der Teufel kam“ hatte Mario Adorf seinen Durchbruch als Filmschauspieler. Fans können den Star am 5. Mai ab 14 Uhr in Schloss Waldeck sehen. Dort wird der 88-Jährige gemeinsam mit Autor Tim Pröse über sein Leben sprechen und aus seinem Buch „Zugabe“ lesen. „Es erfüllt uns mit großer Dankbarkeit, dass Mario Adorf mit Friedrich Christian Delius unser Schirmherr geworden ist. Und wir sind stolz und glücklich, dass er uns nun schon seit so langer Zeit jedes Jahr die Ehre gibt, beim Literarischen Frühling dabei zu sein“, sagte Christiane Kohl als Sprecherin der Veranstalter über die Zusage Mario Adorfs zu dem Literatur-Festival. Karten können unter anderem über www.literarischer-fruehling.de reserviert werden. Einige Tage nach der Lesung in Schloss Waldeck folgt Adorfs große Abschieds-Tournee „Zugabe: Mario Adorf Erzählt, Liest und Singt!“ durch zehn deutsche Städte. Mit „Zugabe“ verabschiedet sich der legendäre Darsteller von der Bühne und lässt Geschichten, Chansons und Rollen seiner unglaublichen Karriere Revue passieren, die einen Zeitraum von über sechzig Jahren umspannen. Unglaublich: Der Mime hätte beinahe seine Parade-Rolle als Schurke „Santer“ im Film „Winnetou“ abgelehnt. „Ich fand die Rolle uninteressant: einen Bösewicht ohne jeden Hintergrund, ohne jede Motivation, der einfach nur rumballert“, sagte Adorf dem „Münchner Merkur“. „Ich wollte „Winnetou“ eigentlich absagen.“ Letztlich habe ihn aber ein Kritiker überredet, doch zuzusagen. Der habe gesagt: „Herr Adorf, das müssen Sie spielen. Karl May ist deutsches Kulturgut.“ In einem aktuellen Interview mit Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärte der betagte Adorf, er beschäftige sich mit dem Sterben. „Wird dir eine schwere Krankheit zuteilwerden, wirst du leiden müssen? Darüber denke ich schon nach, nicht täglich, aber doch zunehmend.“ Der Tod selber sei eine Tatsache, an ein Leben danach glaube er nicht. Seinen eigenen Tod wolle er eines Tages „gerne bewusst miterleben“. „Das hat vielleicht schon wieder mit dem Beruf zu tun, der ewige Zwang des Schauspielers, sich beobachten zu müssen“, erklärte der Film-Star.