Luise (Luna Wedler) und Hund Alaska vor der Buchhandlung © © studiocanal GmbH/ Frank Dicks

Mariana Lekys “Was man von hier aus sehen kann” wurde vor gut fünf Jahren zum Bestseller. Die gleichnamige Verfilmung zeigt, wie der magische Realismus des Romans auch auf der Leinwand funktioniert.
Es ist ein deutscher Spielfilm von Aron Lehmann aus dem Jahr 2022 mit Luna Wedler, Corinna Harfouch und Karl Markovics. In Deutschland und Österreich soll der Film am 29. Dezember 2022 in die Kinos kommen. Premiere war am 12. Dezember 2022 im Arri-Kino in München.

Die 22-jährige Luise besucht ihre Oma Selma in einem Dorf im Westerwald. Ihre Großmutter verfügt über die Gabe, den Tod vorauszusehen, denn immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt bald darauf jemand aus dem Ort. Unklar ist jedoch, um wen es sich handelt.

Luna Wedler, Karl Markovics, Corinna Harfouch © Studiocanal GmbH / Frank Dicks

Der Regisseur konzentriert sich auf zwei parallele Erzählebenen, die das Leben der Erzählerin Luise in Gegenwart und Vergangenheit verschränken. Rückblenden führen in Luises Kindheit. Die hat sie mit Martin geteilt, dem Nachbarsjungen, dessen Vater Palm ein Säufer und Schläger ist. Als Luise Martin verliert, bekommt ihre Seele einen Knacks. Auch als junge Frau kann sie immer noch niemandem in die Augen schauen – bis sie den buddhistischen Mönch Frederik kennenlernt. Das andere unmögliche Liebespaar sind Selma, Luises Großmutter, und der Optiker. Ein wunderlicher, liebenswerter Mann, der sich ein Leben lang mit der Rolle des besten Freundes begnügt und seine Liebe zu Selma in Schubladen voller unabgeschickter Briefe gießt. Selma fungiert als eine Art Dorforakel. Immer wenn sie von einem Okapi träumt, muss jemand sterben. Innerhalb von 24 Stunden. Als das nach vielen traumlosen Jahren wieder geschieht, gerät die ganze Dorfgemeinschaft in Panik. Briefe mit Geständnissen werden geschrieben, hektisch Dinge in Ordnung gebracht. Wen wird es treffen? Im Angesicht des Endes wollen sich alle ehrlich machen.

“Was man von hier aus sehen kann” ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Film über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan.

Regisseur Aron Lehmann (41, „Das schönste Mädchen der Welt“) schrieb mit Mariana Leky das Drehbuch. „Was man von hier aus sehen kann“ ist eine Liebeserklärung ans Dorfleben. Statt Klischees von Kuhfladen und Kirchglocken zeigt uns Lehmann Heiteres, Romantisches und Hinterhältiges – gespielt von einem fantastischen Ensemble. Trotz seines ernsten Themas verliert der Film nie seine Leichtigkeit. Es macht einfach große Freude, Schauspieler wie Lehmanns Partnerin Rosalie Thomass (35), Karl Markovics (59) oder Golo Euler (40) in ihren hinreißenden Rollen zu sehen. Ihre Freude am Spiel überträgt sich eins zu eins aufs Publikum.

 

Was man von hier aus sehen kann

Genre: Drama
Produktionsjahr: 2022
Produktionsland: Deutschland
Zusatzinfo: Mit Luna Wedler, Corinna Harfouch, Karl Markovics u.v.a.
Regie: Aron Lehmann
Länge: 109 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 29. Dezember 2022

 

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