Mit 6 Jahren brillierte der Mime als Nussknacker

Filmpremiere von „Lieber Thomas“: Joerg Schüttauf mit Anja Schneider, Albrecht Schuch, Jella Haase und Autor/Filmregisseur Andreas Kleinert. Foto: highgloss.de

<Potsdam> (cat). Jörg Schüttauf ist vielen Fernsehzuschauern als Frankfurter „Tatort“-Kommissar bekannt. Doch der Mime spielte unter anderem auch Erich Honecker in der Komödie „Vorwärts immer!“ mit. Zudem brillierte er in der Dramaserie „Bad Banks“ und in der Buchverfilmung von „Unterleuten“. Und Schüttauf war in der viel beachteten TV-Serie „Die Toten von Marnow“ zu sehen. Der „Superillu“ gab der gebürtige Sachse nun ein Interview zu seinem aktuellen Kinofilm „Lieber Thomas“, der sich um die Lebensgeschichte des Schriftstellers Thomas Brasch dreh. Schüttauf spielt darin dessen Vater Horst Brasch, stellvertretender Minister für Kultur in der DDR. Dem Blatt gegenüber erklärte der Schauspieler bezüglich seiner Teilnahme an dem Kino-Projekt zunächst scherzhaft, er habe „nix anderes zu tun“ gehabt um dann zu ergänzen: „Nein, wenn ein Regisseur wie Andreas Kleinert um die Ecke kommt und dann auch noch fragt, ob man Albrecht Schuchs Vater spielen will – da sagt man nicht Nein! Dass das nur gut werden konnte, daran hatte ich nach der Lektüre des Drehbuchs und mit dem Wissen, wer es inszeniert, einfach keinen Zweifel.“ Auch Co-Star Albrecht Schuch ist voll des Lobes: „Die Palette, die dieser Mensch in sich trägt, ist endlos. Man kann sich einfach aus so vielen Richtungen seinem Charakter nähern. Daher hab auch ich nicht lang überlegt.“ Ungewöhnlich und schön: Durch den Film hat sich zwischen den beiden Schauspiel-Kollegen ein Band ergeben, dass auch über die Dreharbeiten hinaus weiter existiert, wie Schüttauf im Interview unterstrich. „Albrecht und mich verbindet dasselbe Handwerk und eine ähnliche Ausführung desselben. Wir beide konnten einfach miteinander – und das bleibt“, erklärte der 59-Jährige. In Gegensatz zu seiner Filmfigur kann sich Jörg Schüttauf über seine beruflichen Erfolge freuen. Allzu viel Rummel und Lob, wie im Fall seines Films „Berlin is in Germany“, machte alles aber ziemlich surreal, wie der Künstler erzählte. „Man darf einen Lauf auch nicht zu sehr ausreizen, sonst läuft man sich kaputt“, warnte der gebürtige Chemnitzer. Für Schüttauf war übrigens schon als 6-jähriger Grundschüler klar, dass er auf die Bühne will. Ein Lehrer empfahl ihn für das Pioniertheater im damaligen Karl-Marx-Stadt. „Ich spielte einen stillstehenden Nussknacker, der in Aschenputtel den entscheidenden Hinweis zum Schuh gibt“, erinnert sich Jörg Schüttauf noch ganz genau an seine erste Rolle zurück.

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