Noémie Merlant und Makita Samba Copyright Shanna Besson

Wo in Paris die Sonne aufgeht (Originaltitel Les Olympiades) ist ein Filmdrama von Jacques Audiard, das im Juli 2021 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes seine Premiere feierte und am 3. November 2021 in die französischen Kinos kam. Der Schwarzweißfilm basiert auf den Kurzgeschichtensammlungen und Graphic Novels Eindringlinge (Killing and Dying) und Summer Blonde des New Yorker Cartoonisten Adrian Tomine und erzählt von jungen Menschen, die im 13. Pariser Arrondissement leben und von ihren zwischenmenschlichen Beziehungen.

Émilie lebt mietfrei in der Wohnung ihrer an Demenz erkrankten Großmutter in einem der Wohnhochhäuser im 13. Pariser Arrondissement, die „Les Olympiades“ genannt werden. Weil die junge, asiatischstämmige Frau befürchtet, wegen ihres unhöflichen Verhaltens gegenüber einem Kunden ihren Job in einem Call-Center zu verlieren, macht sie sich auf die Suche nach einem Mitbewohner. Sie entscheidet sich für Camille, einen Schwarzen mit einem netten Lächeln, der als Lehrer an einem Gymnasium arbeitet, nun aber gerne seinen Doktor machen würde, und schon bei seinem Vorsprechen haben sie Sex. Die beiden schlafen eine Weile miteinander. Aber Camille will irgendwann nicht mehr und zieht später aus.

Jehnny Beth Copyright Shanna Besson

Parallel wird die Jurastudentin Nora vorgestellt. Sie ist vom Land in die Großstadt gezogen, um mit 32 Jahren einen Neuanfang zu wagen. Ihren Verwandten erzählt sie am Telefon, wie toll hier alles ist, doch das stimmt nicht. Nachdem Kommilitonen sie für das Camgirl Amber Sweet halten, dem sie sehr ähnlich sieht, werden die Vorlesungen für sie zur Tortur. Das folgende Cyber-Mobbing ist für Nora ein Schock. Sie fängt in einer Immobilienagentur an, in der Camille mittlerweile arbeitet. Nach und nach kommen sich die beide näher. Aber Camille hält weiter Kontakt zu Émilie. Nora fühlt sich nicht geliebt von Camille und trennt sich von ihm. Nora kontaktiert Amber und sie beginnen privat zu chatten

Les Olympiades basiert auf Eindringlinge (Killing and Dying) und Summer Blonde, Sammlungen von Graphic-Novel-Kurzgeschichten des New Yorker Cartoonisten Adrian Tomine. Tomine, dessen Mutter Japanerin ist, verwendet in seinen Comics durchgängig Asiaten als Haupt- oder Nebenfiguren. Insgesamt wurden drei der Kurzgeschichten zu einer langen zusammengefasst. Eine davon mit dem Titel Amber Sweet handelt von einer jungen Frau, die einer bekannten Pornodarstellerin wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Summer Blonde erzählt in der Titelgeschichte von einer jungen Frau und ihrem Stalker, die darin ebenfalls enthaltene Geschichte Hawaiian Getaway von der Telefondienstmitarbeiterin Hilary, die während der schlimmsten Woche ihres Lebens ihren Job, ihre Wohnung und ihre Großmutter verliert.

 

 

Stab
Regie Jacques Audiard
Drehbuch Jacques Audiard,
Léa Mysius,
Céline Sciamma
Produktion Jacques Audiard,
Valérie Schermann
Musik Clément Ducol,
Rone
Kamera Paul Guilhaume
Schnitt Juliette Welfling
Besetzung
  • Noémie Merlant: Nora
  • Lucie Zhang: Émilie
  • Jehnny Beth: Amber
  • Makita Samba: Camille

 

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