Filmen lenkt vom Grübeln ab

„Heimat ist das Grundgefühl woher man kommt und wo man aufgewachsen ist“, so Mario Adorf. Foto: highgloss.de

Kürzlich war Mario Adorf als Karl Marx im ZDF zu sehen. Der „BILD“ gab der grandiose Mime bei einem Interview zum Film Auskunft über sein eigenes Verhältnis zu Geld. „Ich habe es nie zum Fenster hinausgeworfen, habe immer hart dafür gearbeitet. Für mich war Geld immer wichtig, aber nur insofern, dass ich gut davon leben konnte. Keine Gier nach mehr“, so der Halb-Italiener. Als Student malochte Adorf auf dem Bau. „Da habe ich verstanden, was Marx mit Ausbeutung meinte. Ich war ein Lohnsklave, am Bau habe ich für 99 Pfennig Stundenlohn manchmal 60 Stunden pro Woche geschuftet. Den Lohnstreifen habe ich heute noch“, berichtete der TV-Star. Für den 87-Jährigen ist die Schauspielerei mehr als eine Einkommensquelle: „Ich sehe es als Geschenk, dass man als Schauspieler weitermachen kann, dass alte Leute gebraucht werden in diesem Beruf.“ Daher möchte sich Mario noch nicht zur Ruhe setzen. Sonst kämen Gedanken über das Ende hoch: „Wie wird der Tod uns erwischen? Wird es leidvoll sein, wird es lange dauern, wird es schnell gehen?“. Zu seinem Leidwesen wuchs der Charakterkopf ohne Vater auf und musste unter der Woche ins Waisenhaus, weil seine Mutter als Näherin schuftete. Sie gab ihm dennoch Sicherheit, wenn er von Nonnen, anderen Jungs oder von der Putzfrau verdroschen wurde. „Angst und Hunger – das waren die beiden Grunderfahrungen meines Lebens und das hat mich auch nie ganz losgelassen“, so der Filmpreisträger. Dadurch lernte Adorf laut eigenen Angaben aber auch, sich im Leben zu wehren und zu bestehen.

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