Rezension von Dr. Aide Rehbaum

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Andreas Malessa: Mann! Bin ich jetzt alt?! Zwischen Statusverlust und neuer Freiheit

Andreas Malessa (c) Foto: Rahel Täubert

Der Eintritt ins Rentenalter aus reiner Männersicht ist von dem Hörfunkjournalist Malessa locker leicht, mit vielen Beispielen beschrieben.

Er sammelt Fakten: Wünsche und Herausforderungen in der zweiten Lebenshälfte für rund 40 Millionen Deutsche. Was anfangen mit dem Zugewinn an Freiheit und dem Verlust an Macht, Einfluss und schlicht Gehört- und dann Für-voll-genommen-werden? Muss man sich das antun, wie sich wehren? Kein Wunder, dass den Leser eine Menge Klischees erwarten. Malessa hat lange genug den Geschlechtsgenossen „aufs Maul geschaut“, analysiert verräterische Begrüßungsfloskeln, alterstypische Sorgen [mit den Kindern der Generation Praktikum, die nur zäh erwachsen werden wollen und einfach wieder zuhause einziehen, wenn sie überhaupt schon mal ausgezogen waren], neue Hobbys, öffentliche Diskriminierung und reflexartige Bevormundung von Partnern bzw. Jüngeren.

Auf jeden Fall sieht der Autor eine Diskrepanz zwischen dem Werbeplakat frohgestimmter „Best Ager“, Menschen im angeblich besten Alter und der realen Einschätzung und Behandlung durch Mitmenschen, nur zu oft subtil verschleiert zwischen den Zeilen. Jede Interessenverlagerung, jede eigensinnige Entscheidung wird nun dem Alter angelastet. Da reden Kinder großspurig beim 60jährigen Vater von der nun zu erwartenden beginnenden Gebrechlichkeit. Ja, früher qualifizierte man 50jährige in der Literatur als betagt. Dass es reichlich Zeitgenossen gibt, die mit 40 schon so verknöchert sind in ihren Ansichten und Gewohnheiten, dass ihnen nur die Midlife crisis bleibt, um sich interessant zu machen, geschenkt.

Das Buch bringt vielleicht keine neue Erkenntnis, fasst aber alles an Vorurteilen und Erwartungen zusammen und versucht sie zu deuten.

 

adeo Verlag
Andreas Malessa: Mann! Bin ich jetzt alt?!

  • Nr. 835313
  • · Gebunden, 12,5 x 18,7 cm, 224 Seiten

9783863343132

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