Auf der Radrunde „Oberpfälzer Radl-Welt“ Glücksmomente sammeln

Stadt-Weiden-i.d.OPf. ©Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald

Auf den 500 Kilometern Hauptroute der „Oberpfälzer Radl-Welt“ liegen viele Glücksmomente zum Genießen, wenn der Wind über das Gesicht streicht, einen das Plätschern eines Baches begleitet oder einen die Weite der Landschaft durchatmen lässt. Zeit zum Erholen, Zeit zum Radfahren, Zeit zum Genießen: das war die Idee zur „Oberpfälzer Radl-Welt“. Der Oberpfälzer Wald noch ein Geheimtipp unter Radfahrern und bei der Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten ist jede Radrunde immer ein ganz persönliches Erlebnis.

 Weiden i.d.OPf. – Lindau bei Schönsee (70 Kilometer)
Weiden in der Oberpfalz ist bekannt als Porzellanstadt. Seltmann und Bauscher, die bekannten Weidener Porzellanhersteller, liefern hochwertiges Porzellan in die ganze Welt. Im Internationalen Keramik-Museum Weiden entdeckt man kostbare Schätze aus über sieben Jahrtausenden, von antiken Vorratsgefäßen bis zu den Porzellanprodukten der lokalen Hersteller. Das Tässchen Kaffee in der stilvollen Altstadt wird man anschließend mit besonderer Aufmerksamkeit auf das Porzellan trinken. Im Herzen der Stadt beeindruckt die prunkvolle Barockkirche St. Michael. Hier feierten evangelische und katholische Gläubige zwei Jahrhunderte ihre Gottesdienste simultan. Nach dem Stadterleben führt die erste Etappe der „Oberpfälzer Radl-Welt“ hinaus aufs Land, nämlich auf 70 Kilometern Wegstrecke nach Lindau. Man fährt über Neustadt an der Waldnaab in den Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, kommt nach Vohenstrauß mit Schloss Friedrichsburg und radelt weiter ins Schönseer Land nach Lindau.
 
Lindau bei Schönsee – Nittenau (67 Kilometer)
Von Schönsee aus tourt man auf einer ehemaligen Bahntrasse gemütlich in die Doktor-Eisenbarth-Stadt Oberviechtach. „Ich bin der Doktor Eisenbart, kurier die Leut‘ auf meine Art, widewidewitt, bum, bum…“:
Das Museum der Stadt widmet seine Ausstellung dem legendären Doktor Eisenbarth und dem bekannten Lied über ihn, zeigt aber auch eine Rekonstruktion der Burg Murach, der nächsten Sehenswürdigkeit am Radweg. Die einst imposante Burg, die zur Sicherung der Handelswege nach Prag im frühen 12. Jahrhundert erbaut wurde, ist noch in Resten erhalten. Es lohnt sich ein Aufstieg auf den Bergfried. Der 20 Meter hohe Turm bietet einen 360-Grad-Rundblick. Die Tour führt weiter nach Neunburg vorm Wald, über den Hammersee in Bodenwöhr und die Sandoase in Bruck. Etappenziel ist nach 67 Kilometern Nittenau.
 
Nittenau – Pfreimd (67 Kilometer)
Vogelkonzert und Wasserplätschern begleiten die Radfahrer am Regenradweg von Nittenau bis Marienthal. Hier wechselt die Route ins Naabtal nach Burglengenfeld.  Das Städtchen liegt sehr idyllisch an einem großen Wehr mit rauschendem Überlauf.  Die Radroute verläuft naabaufwärts in die Stadt Schwandorf, wo sich – passend für eine Radlerpause – Gasthöfe und Einkaufsmöglichkeiten befinden.  Die Naab ist weiterhin stiller Begleiter am Radweg bis in die mittelalterliche Stadt Nabburg.  Der Stadtteil mit dem Namen „Venedig“ veranschaulicht, welche Bedeutung der Fluss hier hat. Rechts des Weges liegt das Oberpfälzer Freilandmuseum. Hofstellen, eine alte Mühle, eine romanische Kapelle, Tradition, Bräuche, Handwerk, Rinder, Schafe, Gänse, Ziegen: die Auflistung wäre noch lange weiterzuführen. Kurzum, das Museum ist das lebendige Gedächtnis der Oberpfalz. Nach knapp 70 Kilometern ist das Etappenziel Pfreimd erreicht.

Radweg
Burg-Trausnitz-im-Pfreimdtal ©Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald

Pfreimd – Weiden i.d.OPf. (63 Kilometer)
Von der Naab geht’s an die Haidenaab. Der Weg führt über Mantel nach Parkstein. Der „Hohe Parkstein“ ist „der schönste Basaltkegel Europas“, so sagte es kein Geringerer als der große Forschungsreisende Alexander von Humboldt. Der Basaltkegel steht seit 1937 unter besonderem Naturschutz und gehört heute zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns mit der Anerkennung zum „Nationalen Geotop“. Den Besuchern liegen 24 Millionen Jahre Erdgeschichte zu Füßen. Nebenan rumort die vulkanische Geschichte weiter: Das Vulkanmuseum Parkstein zeigt eindrucksvoll, was im Erdinneren vor sich ging. Wer sich vom Vulkanausbruch losreisen kann, hat nur noch ein paar Kilometer Radweg vor sich bis zum Etappenziel Weiden i.d.OPf.
 
Weiden i.d.OPf. – Tirschenreuth (44 Kilometer)
Heute soll es eine ruhige Tour werden, es sind nur 44 Kilometer zu bewältigen, die Zeit zum Fotografieren, Sonnenbaden, Ausruhen und zur gemütlichen Einkehr lassen. Alle Sinne spricht das Naturschutzgebiet Waldnaabtal an. Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken: alles da, was das Herz begehrt. In Windischeschenbach und Falkenberg ist die Einkehr in eine Zoiglstube ein Muss für alle Bierliebhaber. Zoigl, das nach Kommunbraurechten untergärig gebraute Bier, ist eine Spezialität die es nur hier gibt. Die Brotzeiten, die dazu serviert werden, sind ebenso legendär. Anschließend nehme man sich in Acht, denn im „Land der 1000 Teiche“, wie die Tirschenreuther Teichpfanne auch genannt wird, will noch die Himmelsleiter erklommen werden.
 
Tirschenreuth – Waldsassen (53 Kilometer)
Auf dem Wegabschnitt zwischen Tirschenreuth und Waldsassen gibt sich die Mittelgebirgslandschaft des Oberpfälzer Waldes alle Ehre. Die Reise geht durch das Stiftland. Die Tour geht zunächst nach Bärnau, die alte Knopfstadt. Perlmutt-Knöpfe haben hier eine große Vergangenheit, die auch im Knopfmuseum gezeigt wird. Über 100 Jahre lebten die Bewohner der Stadt vornehmlich durch die Produktion von Knöpfen aus verschiedensten Materialen. Die Route führt auf dem Grünen Dach Europas durch die Grenzregion Bayern – Böhmen weiter nach Bad Neualbenreuth. Radonhaltiges Heilwasser strömt aus der Katharinenquelle, kohlensäuremineralhaltiges Wasser aus der Sibyllenquelle.  Letzteres sorgt für die Elastizität des Bindegewebes und die Entspannung der Muskulatur. Dieses Wohlgefühl lässt sich in der Badelandschaft genießen. Also Badesachen ins Gepäck! Am Trinkbrunnen stärkt man sich kostenlos innerlich mit dem Heilwasser der Sibyllenquelle, ehe es weiter in die nur noch ein paar Kilometer entfernte Klosterstadt Waldsassen geht. Der Orden der Zisterzienser prägt die Stadt seit Jahrhunderten. Kulturhistorischer Höhepunkt ist die Päpstliche Basilika St. Johannes, eine der prächtigsten Barockkirchen Süddeutschlands. Die Klosteranlage, der Klostergarten und die Bibliothek sind wundervolle Orte zur geistigen und geistlichen Regeneration.
Ein kleiner weltlicher Tipp: Die Lebkuchenmanufaktur ist eine Sünde wert. 

Radler-an-der-Himmelsleiter-bei-Tirschenreuth
Radler-an-der-Himmelsleiter-bei-Tirschenreuth ©Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald

Waldsassen – Waldeck (62 Kilometer)
Über Konnersreuth, manchen bekannt durch die selige „Resl von Konnersreuth“, und Waldershof führt die vorletzte Etappe nach Erbendorf, einer kleinen Stadt im Naturpark Steinwald. Bizarre Felsformationen, Wildwasser, Weiher und Wald charakterisieren die Gegend. „Stonewood 1818“ heißt der Whisky aus der ältesten Whisky-Destillerie Deutschlands und in Erbendorf ist er zu Hause. Für eine Kostprobe bleibt Zeit, denn das Etappenziel Waldeck ist nicht mehr weit. Interessant zu wissen für Radfahrer ist auch, dass die Fahrradmarken Cube Waldershof und Ghost Waldsassen waschechte Oberpfälzer Originale sind.
 
Waldeck – Weiden i.d.OPf. (71 Kilometer)
Die kleinste Stadt der Oberpfalz ist Neustadt am Kulm. Sie liegt eingebettet zwischen zwei Vulkanbergen, dem „Rauhen Kulm“ und dem „Kleinen Kulm“. 682,5 Meter hoch ist der „Rauhe Kulm“, das Ziel eifriger Gipfelstürmer, die mit einem grandiosen Weitblick für den Aufstieg belohnt werden. Einen Steinwurf entfernt liegt Speinshart mit Klosterkirche, Klosterdorf und Wallfahrtsweg zum Barbaraberg. Ruderboot fahren oder Stand Up Paddling auf der Radrunde? Am Rußweiher bei Eschenbach ist die Gelegenheit, Sonne und Wasser zu frönen. Elvis Presley-Fans wird es nach Grafenwöhr ziehen. Denn im dortigen Kultur- und Militärmuseum ist ihm eine kleine Ausstellung gewidmet. Elvis war in Grafenwöhr stationiert, wo der „King of Rock `n Roll“ in der damaligen „Micky Bar“ seine Songs spielte. Nach gut 500 Kilometern ist dann schließlich das Ziel Weiden i.d.OPf. erreicht.

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