Peter Maffay: Was wird aus unserem Musik-Nachwuchs?
Der Künstler wünscht sich mehr Hilfe vonseiten der Regierung

Bitteres Fazit der Corona-Pandemie: Bis zum Ende des Jahres sollen Großveranstaltungen vorerst verboten bleiben. Nur unter bestimmten Bedingungen ist das Abhalten entsprechender Events erlaubt. Ein Lichtblick: Der für Anfang Oktober geplante Auftritt von Peter Maffay und seiner Band kann nach aktuellem Stand weiterhin stattfinden. Der „Tabaluga“-Star bildet den Abschluss der „Back to Live“-Reihe. Zuvor treten dort im September Roland Kaiser, Helge Schneider, Wincent Weiss und diverse Schlager-Stars wie Ben Zucker auf. Maffay erklärte in einem Interview mit der „Bild“, dass er sehr um den Musik-Nachwuchs besorgt sei. „Wenn das so weiter geht, droht uns ein Kahlschlag in der Musik, von der sich die Branche lange nicht erholen wird.“ Viele junge Musiker stünden finanziell mit dem Rücken zur Wand, erklärte der erfahrene Musik-Star. „Gerade für sie sind Konzerte überlebenswichtig. Doch ohne Auftrittsmöglichkeiten müssen sie sich andere Jobs suchen, um Geld zu verdienen“, so der 70-Jährige. Von der Politik ist Maffay, der als Deutschlands erfolgreichster Sänger gilt, enttäuscht. „Die Unterstützung für die Kultur und gerade für junge Musiker ist nicht ausreichend und dauert zu lange, bis sie ankommt. Da würde ich mir deutlich mehr Engagement wünschen. Sonst wird eine ganze Musiker-Generation ausradiert.“ Kultur und besonders Musiker hätten in der Corona-Krise leider keine Lobby. „Das liegt sicher auch daran, dass wir eine Ansammlung von Individualisten sind. Wir haben eben keine Gewerkschaft. Doch nur wenn wir Musiker gemeinsam auf die Probleme aufmerksam machen und nach Lösungen suchen, bekommen wir auch eine Lobby“, erklärte der Künstler, der im letzten Jahr von seiner 33-jährigen Lebensgefährtin Hendrikje Balsmeyer noch einmal zum Vater gemacht wurde. „Dass es dieses Jahr doch noch einmal eine Begegnung zwischen uns und dem Publikum geben könnte, damit haben wir lange Zeit nicht gerechnet. Es ist ein Signal an die Kulturlandschaft und an unsere Fans“, freute sich der gebürtige Rumäne, der es für wichtig hält, dass sich Musiker selbst verstärkt engagieren. „Wir müssen jede Auftrittsmöglichkeit wahrnehmen und alles ausprobieren. Deshalb spielen wir am 2. Oktober auf der Berliner Waldbühne vor maximal 5000 Fans. Alle werden Mundschutz tragen und der Abstand ist gewahrt.“ Deshalb dürfe das Konzert auch nach den aktuellen Beschlüssen der Bundesregierung und Länder-Chefs stattfinden. „Solche Konzepte sind wichtig, um etwas Normalität zurück zu bringen“, ist sich Maffay sicher.
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