Antoine (Denis Ménochet) und Olga (Marina Foïs) haben in einer kleinen Gemeinde im Landesinneren Galiziens eine neue Heimat gefunden.

Der spanisch-französische Film „Wie wilde Tiere“ feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes 2022 außerhalb des Wettbewerbs. Der Film von Regisseur Rodrigo Sorogoyen („Macht des Geldes“) wurde anschließend mit neun Preisen bei den spanischen Goya Filmpreisen 2023 ausgezeichnet – unter anderen als Bester Film. Der Regisseur inszenierte nach eigenen Aussagen einen modernen Western. Die Ereignisse im Film sind von wahren Tatsachen inspiriert.

Zur Besetzung gehören Denis Ménochet („Inglourious Basterds“), Marina Foïs („Die Gewerkschafterin“), Luis Zahera („Sky Rojo“) und Diego Anido („Honeymoon“) in den Hauptrollen. Der deutsche Kinostart von „Wie wilde Tiere“ ist am 7. Dezember 2023.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.« Der Satz stammt aus Friedrich Schillers Zitatenschatzkiste »Wilhelm Tell« und trifft den Nagel auf den Kopf: »Wie wilde Tiere« des spanischen Regisseurs Rodrigo Sorogoyen erzählt von einem Mikrokonflikt, der sich auswächst, bis er ganze Existenzen vernichtet hat.

Diego Anido, Luis Zahera © Lucia Faraig

Das Ehepaar Antoine (Denis Ménochet) und Olga (Marina Foïs) hat es weg von der Großstadt Frankreichs ins verschlafene nordspanische Galizien gezogen. Dort möchten sie im Einklang mit der Natur leben, sich von ihren eigenen Erzeugnissen ernähren. Dafür nehmen sie gern die harte Arbeit und wenige Freizeit in Kauf. Doch Jahre nach ihrer Umsiedlung werden sie von den einheimischen Familien mit Argwohn betrachtet. Besonders die Anta-Brüder Xan und Loren (Luis Zahera und Diego Anido), die einmal jährlich beim „Rapa das Bestas“ die wilden Pferde durchs Tal treiben, haben wenig Verständnis für das zugezogene Ehepaar.

Besonderes Konfliktpotenzial birgt ein Bauvorhaben von neuen Windrädern. Antoine und Olga wehren sich vehement gegen die neuen Energiequellen, die Gemeinde braucht hingegen dringend das Geld, da die jüngste Generation vor der Perspektivlosigkeit in die Städte entflieht. Der Zorn entlädt sich ausgerechnet bei dem zugezogenen Ehepaar, ihr Grundstück wird beschädigt, die Ernte ruiniert, das Hab und Gut zerstört. Die Spirale der Gewalt und Angst nimmt immer weiter zu und es zieht auf eine gefährliche Eskalation ab,bei der ihr Leben bald in Gefahr ist. Letztlich liegt es an Olga, den Konflikt gewaltlos zu bewältigen.

Wahre Begebenheit

Die Handlung ist von realen Ereignissen inspiriert. Als Margo Pool und Martin Verfondern in das abgelegene spanische Dorf Santoalla in der Nähe von Petín in Galicien zogen, hatten sie dort kaum Nachbarn. Nur die Familie Rodríguez, bekannt als Familie O Gafas, wegen des Spitznamens des Patriarchen, lebte in ihrer Nähe. Streitigkeiten führten schließlich dazu, dass Juan Carlos, der einzige Sohn von O Gafas, der noch in Santoalla lebte, Martin Verfondern im Januar 2010 mit einer Pistole erschoss. Er brachte dessen verbrannte Leiche später mit Hilfe seines Bruders Julio auf einen Berg in der Gemeinde A Veiga. Martin Verfonderns sterbliche Überreste wurden durch Zufall im Juni 2014 gefunden und die beiden Brüder Ende November des Jahres verhaftet.

Seine Witwe lebt noch immer mit ihren Schafen in ihrem Haus in Santoalla und ist die letzte Bewohnerin des Dorfs geworden

 

 

Genre Unterhaltung, Drama, Spielfilm
Format DVD-Video
Beitragsverfasser Chilah, Soufiane, Guettaf, Gianni, Maisin, Lionel, Yadir, Nabil Ben, Sancak, Serkan
Sprache Deutsch, Französisch, Deutsch, Französisch
Laufzeit 1 Stunde und 28 Minuten

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