Die schlimmsten Staufallen im Ausland
Wer seinen Urlaub im Ausland verbringt und mit dem Auto anreist, bleibt auch diesen Sommer im Stau stecken. Besonders an den Wochenenden wird es auf wichtigen Hauptverkehrsrouten eng. Die Gründe: Überlastung und Baustellen.
Westeuropa
Belgien
Autofahrer in Belgien sollten auf folgenden Autobahnen mehr Fahrzeit einplanen: A1 Antwerpen – Brüssel, A3 GÜG Eynatten-Aachen/D – Lüttich – Brüssel, A10 Brüssel – Oostende, A14 Antwerpen – Gent – Kortrijk und A21 GÜG Ersel/NL – Antwerpen.
Niederlande
Staus sind insbesondere auf diesen Routen vorprogrammiert: A1 GÜG Bentheim/D – Amsterdam, A4 Amsterdam – Den Haag – Rotterdam, A7 GÜG Bunde/D – Groningen – Amsterdam, A12 GÜG Emmerich/D – Utrecht – Den Haag und A67 GÜG Venlo/D – Eindhoven – GÜG Ersel/B.
Frankreich
In Frankreich wird – wie in den Jahren zuvor – die Fahrt vor allem auf folgenden Ferienstrecken zum Geduldsspiel: die Route über die A 36 / A 39 / A 7 (Mühlhausen – Dole – Lyon – Orange), die A 9 (Orange – Nimes – Montpellier – spanische Grenze) und die A 8 an der Côte d`Azur von Monaco nach Aix-en-Provence.
Österreich, Schweiz und Italien
Österreich
Problemstrecken in Österreich sind vor allem die West-Autobahn A 1 (Salzburg – Wien), Ost-Autobahn A 4 (Wien – Nickelsdorf/Budapest), Tauernautobahn A 10 (Salzburg – Villach), Inntalautobahn A 12 (Kufstein – Innsbruck), Brennerautobahn A 13 (Innsbruck – Brenner) und die Fernpass-Route B 179 (Füssen – Reutte – Nassereith). Deutlich weniger Staus muss man befürchten, wenn man für die Fahrt nach Süden die Route durch den Felbertauerntunnel wählt.
Schweiz
In der Schweiz werden Urlauber auf der Gotthard-Route A 2 vor dem Gotthardtunnel, auf der San Bernardino- Route (A 13), auf der A 1 (St. Gallen – Zürich – Bern) sowie der A 3 (Basel – Zürich – Chur) warten müssen. Eine gute wenngleich nicht ganz billige Alternative zur Gotthard-Route ist die Lötschberg-Autoverladung.
Italien
Über ein großes Zeitpolster verfügen sollte auch, wer nach Italien will. Häufig dicht sind die A 22 Brennerautobahn zwischen dem Brenner und Modena, die A 23 (Villach – Udine), die A 4 (Brescia – Verona – Venedig – Triest) sowie der schmale slowenische Küstenstreifen bis zur kroatischen Grenze bei Dragonja, die A 7 (Mailand – Genua), die A 9 (Chiasso – Mailand) sowie der Großraum Mailand.
Tschechien und Ungarn
Tschechien
Viel Geduld sollten Autofahrer auf der D 1 (Prag – Brünn) haben. Der Grund: Die Autobahn ist in die Jahre gekommen und wird derzeit komplett erneuert. Die Folge sind längere Baustellenabschnitte, die bei hohem Verkehrsaufkommen zwangsläufig zu Staus führen.
Ungarn
In Ungarn müssen Autofahrer vor allem auf der A 1 (Wien/Nickelsdorf – Budapest) sowie der Südumfahrung Budapest (M 0) zwischen den Anschlüssen von der A 1 aus Richtung Wien und der A 5 in Richtung Szeged mit Engpässen rechnen. Darüber hinaus kann es insbesondere an den Wochenenden auf der M 7 (Budapest – Balaton) sowie auf den Landstraßen rund um den Balaton zu längeren Staus kommen.
Südosteuropa
Slowenien
Auch in Slowenien braucht man starke Nerven und viel Zeit. Chronisch überlastet sind die Autobahnen A 2 (Karawankentunnel – Ljubljana – Zagreb) und A 1 (Ljubljana – Koper) sowie die Strecke von Spielfeld (Österreich) über Maribor und Ptuj nach Macelj an der kroatischen Grenze (durchgehende Autobahnverbindung erst zum Jahresende!). Eine Alternative zur Strecke Maribor – Macelj: Die Strecke Ptuj – Sredisce ob Savi – Varazdin – Zagreb. Noch ein Hinweis: Die Adria-Küstenstraße zwischen Koper und Izola ist östlich von Izola bereits seit 2017 dauerhaft gesperrt. Ausweichroute ist die mautpflichtige H 6.
Kroatien
Kroatien-Urlauber müssen sich auf dem Weg ans Meer ebenfalls durch manchen Engpass quälen: Die schlimmsten Staufallen sind die Verbindungen Triest – Rijeka, die A 1 / A 6 (Zagreb – Rijeka), die Transitroute A 3 Zagreb – Belgrad sowie generell die Küstenstraßen in Dalmatien. An den Mautstellen ist ebenfalls mit längeren Wartezeiten zu rechnen.
Serbien
Transitreisende in Richtung Griechenland oder Türkei sollten im Bereich der serbischen Hauptstadt Belgrad die ab dem Kreuz Dobanovci (westlich von Belgrad) ausgeschilderte Südumfahrung E 75 neu meiden und stattdessen die Stadtautobahn E 70/E 75 nützen. Der Grund: Die Südumfahrung ist bislang nur zum Teil ausgebaut und durch starken Lkw-Verkehr belastet. In den Spitzenzeiten bilden sich immer wieder lange Blechlawinen. Auf der Stadtautobahn sind zwar auch Verzögerungen einzuplanen, insgesamt ist diese Route aber günstiger. Wer in Richtung Bulgarien (Sofia) fährt, sollte folgendes wissen: Die Autobahn A 4 (Nis – GÜG Kalotina) wird erst 2019 durchgängig sein.
Deutliche Erleichterungen in Bulgarien und Griechenland
In Bulgarien hat sich die Situation in den letzten Jahren entschärft. Sowohl die Nordumfahrung von Sofia als auch die Autobahn Sofia – GÜG Svilengrad-Kapitan Andreevo/Kapikule in Richtung Türkei sind mittlerweile fertig. Die Staus dürften daher deutlich geringer ausfallen.
Wer mit der Fähre in Igoumenitsa oder Patras ankommt, hat es ebenfalls bequemer als in den Vorjahren. Seit August 2017 ist die 200 km lange Westküstenautobahn A 5 (Ioanina – Patras), durchgehend befahrbar. Auf einer Länge von ebenfalls 200 Kilometern komplett fertiggestellt ist auch die A 8 (Patras – Korinth – Athen). Die jahrelangen Bauarbeiten auf diesen Strecken sind damit abgeschlossen.
Grenzen
Auch Grenzen sind regelmäßig Staufallen. Besonders betroffen ist der Reiseverkehr von und nach Südosteuropa. Die kritischsten Punkte sind die Übergänge zwischen Griechenland und Mazedonien (v.a. der Hauptübergang Evzoni/Gevgelja auf der Strecke Thessaloniki – Skopje) sowie zwischen der Türkei und Bulgarien (v.a. die Grenzstelle Svilengrad-Kapitan Andreevo/Kapikule auf der Verbindung Istanbul – Sofia). Längere Wartezeiten sollte man zudem zwischen Ungarn und Serbien an der Grenzstelle Horgos/Röszke (Autobahn Budapest – Belgrad) sowie zwischen Kroatien und Serbien am Übergang Batrovci/Lipovac (Autobahn Zagreb – Belgrad) einplanen.
Seit 2017 finden auch innerhalb der EU an den Außengrenzen des Schengen-Raumes verstärkte Kontrollen statt. Am schlimmsten trifft es Autofahrer, die über Kroatien nach Slowenien einreisen. Staugefährdet sind vor allem die Übergänge Dragonja und Rupa auf den Hauptrouten nach Istrien bzw. Dalmatien sowie die Grenzstellen Obrezje (Autobahn Zagreb – Ljubljana) und Macelj (Route Zagreb – Ptuj – Maribor).
Quelle: https://www.adac.de/der-adac/verein/aktuelles/staufallen-europa-2018/