Ben Becker: „Diesen Scheiß brauche ich nicht“
Der Film-Star hat Respekt vor Corona und den Folgen

Viele Künstler klagen derzeit über ihre fatale finanzielle Situation, in die sie durch die Corona-Krise gerieten. Auch Ben Becker ist seit einem Jahr in coronabedingter Zwangspause. Im Interview mit der „Bild am Sonntag“ berichtete der „Ich, Judas“-Darsteller, dass seine letzte Theatervorstellung im März vor einem Jahr stattfand. „Dann kam der Lockdown – und das war’s. Plötzlich wird einem der Teppich unter den Füßen weggezogen. Das war schon hart“, so Becker. Er hätte nie damit gerechnet, dass diese Krise ausgerechnet Kunst und Kultur dermaßen schlimm treffe. Auch er habe am Anfang gedacht, dass nach vier Wochen das Leben wieder weiter gehe: „Dass es anders kam, wissen wir ja nun.“ Finanziell sei es für Ben zwar knapp, doch er sei gut aufgestellt, habe Hilfen bekommen: „Ich muss also noch keine Werbung für Schokoladenkugeln machen, oder ein Zelt auf der Straße aufbauen“, witzelte der gebürtige Bremer. Ganz pleite sei er nicht, aber das Traumhaus in der Uckermark müsse jetzt noch ein bisschen warten. Für viele Künstler sehe es allerdings anders aus, weiß Becker: „Ich habe von Opernsängern aus Salzburg gehört, die mittlerweile für den Lieferservice arbeiten und Getränkekästen in den fünften Stock schleppen.“ Der Blondschopf hat sich aber schon mal einen Plan B überlegt: „Wenn es hart auf hart kommt, dann melde ich mich beim Gerüstbau. Ich mochte schon immer körperliche Arbeit.“ Wirkliche Sorgen macht sich der 56-Jährige um die Zukunft seiner Tochter. Die Generation der Zwanzigjährigen werde „regelrecht ausgebremst“. Als Vater fragt sich Ben Becker: „Was geht da verloren? Und wann sollen die jungen Leute diese Zeit nachholen?“ Wenn er an seine eigenen Anfänge denke, dann wolle er diese Zeit nicht missen, so Becker. „Jung zu sein bedeutet ja auch, sich auszuprobieren. Die Folgen von Homeschooling, dem fehlenden ersten Kuss und der Rauferei auf dem Schulhof kann noch niemand absehen.“ Angst vor einer Infektion mit Covid-19 hat der TV-Star nicht. „Ich bin aus dem Alter raus, Corona-Partys zu feiern. Bei mir kommt kaum jemand vorbei“, erzählte Becker, der aber Wert auf Schutz legt. „Ich reiße mich zusammen, ich bin sehr akkurat mit den Regeln und den Masken. Ich gebe mir Mühe, dass das Virus mir nicht zu nahekommt.“ Er kenne aber Fälle, in denen die Infektion plötzlich da sei. „Und darauf habe ich keine Lust. Denn, machen wir uns nichts vor: Ich wäre kein so guter Kandidat für diese Krankheit. Ich stecke bestimmt viel weg – aber diesen Scheiß brauche ich nicht.“
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