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Dem Wetter schiebt man gerne und oft die Schuld in die Schuhe, doch kann man auch bei Haarausfall das Wetter verantwortlich machen? Tatsächlich leiden besonders im Herbst und im Frühjahr an einem Phänomen, das als saisonaler Haarausfall bezeichnet wird. Saisonaler Haarausfall ist jedoch nur eine von vielen möglichen Haarausfall Ursachen. Bevor man also auf das Wetter schimpft, sollte man zunächst überprüfen, ob es sich tatsächlich um saisonalen Haarausfall handelt.

Was ist saisonaler Haarausfall?

Das menschliche Haar folgt einem festgelegten Wachstumszyklus und durchläuft dabei drei Phasen: die aktive Wachstumsphase, die Übergangsphase und die Ruhephase. Während die Übergangsphase nur zwei bis vier Wochen dauert und die Ruhephase einige Monate, dauert die Wachstumsphase bis zu sechs Jahre. Zu jedem Zeitpunkt befinden sich ca. 85 bis 95 Prozent aller Haare in der Wachstumsphase, während die anderen ihren Zyklus beenden und schließlich ausfallen. So wird sichergestellt, dass sich immer ausreichend Haare auf der Kopfhaut befinden.

Es wird vermutet, dass unterschiedliche Ursachen das Phänomen des saisonalen Haarausfalls bedingen können. Eine davon hat einen einfachen evolutionären Hintergrund, der auch heute noch erkennen lässt, wie wir uns als Menschen entwickelt haben. Während die menschlichen Haare heute fast ausschließlich einem gesellschaftlichen Zweck dienen, dienten sie früher vor allem dem Schutz vor Sonneneinstrahlung und Kälte. Ähnlich dem Fellwechsel bei einigen Tieren vollziehen auch einige Menschen bis heute noch eine Art Haarwechsel. In der Folge fallen im Frühjahr und im Herbst vermehrt Haare aus.

Dabei spielt auch das Licht eine entscheidende Rolle, denn es regt das Zellwachstum und damit das Haarwachstum an. Ist die Kopfhaut in den Sommermonaten einer hohen UV-Strahlung ausgesetzt, kann es im Herbst zu einem erhöhten Haarausfall kommen, da die Haare schneller von der Wachstumsphase in die Übergangsphase eintreten. Im Frühjahr kann es sich beim Haarausfall außerdem um eine natürliche Entgiftung des Körpers handeln, die mit dem schneller werdenden Stoffwechsel zusammenhängt. Übrigens kann auch Vitamin-D-Mangel während der Wintermonate eine Haarausfall Ursache darstellen.

Saisonalem Haarausfall vorbeugen

Um Haarausfall jeder Art vorzubeugen, sind die richtigen Mittel und Produkte ebenso wichtig, wie die richtigen Pflegegewohnheiten.

Koffein-Shampoo gegen Haarausfall

Mit dem richtigen Pflegeprodukt kann Haarausfall entgegengewirkt und das Haarwachstum unterstützt werden. Shampoos gegen Haarausfall sind dabei besonders geeignet, weil sie einfach zum Teil der persönlichen Duschroutine werden. Laboruntersuchungen haben ergeben, dass ein Koffein-Shampoo gegen Haarausfall besonders effektiv wirkt. Das Koffein fördert die Kopfhautdurchblutung, sodass die Haarfollikel ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Außerdem fördert Koffein das Haarwachstum und wirkt zusätzlich erblich bedingtem Haarausfall, der häufigsten Haarausfall Ursache, entgegen.

Brennnessel

Die Brennnessel kennen viele nur als Pflanze, von der man sich besser fernhält, wenn man nicht genesselt werden will. Dabei sind die essbaren Brennnessel-Blätter echte Allrounder, die ab März fast das ganze Jahr über geerntet werden können. Ein Sud wirkt unterstützend gegen saisonalen Haarausfall und kann ganz leicht hergestellt werden. Dazu wird ein gehäufter Esslöffel frischer oder getrockneter Blätter mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergossen. Nach 20 Minuten wird der Sud abgegossen. Ist der Sud nur noch lauwarm, kann er über die Kopfhaut gegeben werden.

Nahrungsergänzungsmittel

Haut und Haare brauchen wertvolle Nährstoffe, um gesund und vital zu wachsen. Im Winter kann es sich anbieten, zu Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen, die das Haarwachstum unterstützen.

Kopfhaut und Haare sind sehr sensibel und müssen richtig gepflegt werden. Auch im Winter sollten heißes Waschen und Föhnhitze möglichst vermieden werden. Wer zum Föhn greift, sollte die Haare auf kleinster Stufe kalt föhnen, um Kopfhaut und Haar nicht zu strapazieren. Beim Trocknen mit dem Handtuch werden die Haare mit einem Mikrofaser-Handtuch nur Trocken gedrückt statt gerubbelt, um dem Haarausfall so vorzubeugen. Zum Schlafen ist ein Kissenbezug aus Seide besonders geeignet, um die Haare vor dem Abbrechen zu schützen.

Sepp Spiegl