Gesellschaft

Politik: Tote leben länger

Die Ansage lautet: „Wir befinden uns im Anflug auf den Silvio-Berlusconi-Flughafen in Mailand.“ Schon bald könnten Passagiere, die in die norditalienische Metropole wollen, an Bord diesen Satz hören. So wurde Berlusconi auf so gut wie allen TV-Sendern in den Tagen nach seinem Tod förmlich in den Rang der Heiligkeit gehoben. Das alles geschah unter Regie der Rechtsregierung Giorgia Melonis, die ihm Staatsbegräbnis und Staatstrauer im Doppelpack einräumte – eine Ehre, die zuvor keinem Regierungschef Italiens je widerfahren war.
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Jemensch, Niemensch, Diversity

Es muss eine Festwoche gewesen sein für die Partisanen der Vielfalt. Italien, das Land der Machos, erhielt die erste Ministerpräsidentin. Großbritannien hat jetzt einen Premier, der Sohn indischer Einwanderer ist. Und in Frankfurt erhielt Kim de l’Horizon, laut Wikipedia eine „genderfluide nicht-binäre schweizerische Person“, den deutschen Buchpreis. Begeisterung über den dreifachen Diversity-Erfolg will indes nicht aufkommen.
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feingeist

Filmtipp: Loro – Die Verführten

Italien im Jahr 2008: Das Land ist geprägt von der Gier nach Reichtum, Macht und Sex und im Mittelpunkt steht der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi (Toni Servillo), um den sich zahlreiche andere Figuren auf der Suche nach Macht und ewiger Jugend scharen: Sergio (Riccardo Scamarcio) betreibt einen kleinen Callgirl-Ring und will ebenso wie seine Partnerin Tamara (Euridice Axen) und seine dauerkoksenden Mädchen endlich auch seine Träume verwirklichen. Die greisen Politiker in Rom sind süchtig nach Macht und wollen nicht von ihren Positionen lassen.
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