Senta Berger hat aber die Nase vom Drehen voll

Es liegt offenbar nicht an dem Filmemacher, dass seine Mutter Senta Berger kaum mehr vor der Kamera steht. Foto: highgloss.de

<München> (cat). Simon Verhoeven kann sich glücklich schätzen: Der Regisseur wurde vor wenigen Tagen mit dem „Ernst-Lubitsch-Preis 2021“ ausgezeichnet. Die Verleihung in der „Astor“-Filmlounge am Kurfürstendamm fand unter prominenter Anteilnahme statt: Zu den Gästen zählten unter anderem Verhoevens Eltern Senta Berger und Michael Verhoeven, Mario Adorf, Anna Thalbach und viele weitere Kolleginnen und Kollegen des Regisseurs. Mit Verhoevens Film „Nightlife“ wurde der besucherstärkste Film des vergangenen Jahres ausgezeichnet, der bereits andere Auszeichnungen erhielt. „Für mich zählt der Ernst-Lubitsch-Preis zu den schönsten Preisen, die ein Regisseur und Autor überhaupt erhalten kann. Ich bin gerührt, geehrt und dankbar. Ernst Lubitsch und Billy Wilder sind Götter und ich bin freilich nur ein Mensch, aber der Preis soll mir Ansporn sein, weiter zu versuchen, auf charmante und kluge Art zu unterhalten, zu berühren, zu erfreuen“, sagte der glückliche Preisträger. Im Rahmen der Verleihung sprachen Simon und seine Mutter Senta Berger auch mit „Bild am Sonntag“. Früher sei die Schauspielerin gern ins Kino gegangen, doch heute störe sie das am Boden verstreute Popcorn. „Mich irritiert, dass man essen muss, während man einen Film sieht. Wo ist der Respekt?“, fragte die 80-Jährige. „Ich höre dieses Manschen neben mir und dieses Rascheln in der Popcorn-Tüte. Das ist furchtbar! Popcorn nimmt mir die Freude am Kino.“ Ihr Sprössling hingegen findet die Handys im Kino schlimmer, geht aber gerne hin. Das könnte an einer Prägung aus der Kindheit liegen. „Wenn andere Familien sonntags in die Kirche gingen, waren wir im Kino. Aber natürlich bin ich auch Kind meiner Zeit. Ich bin mit ,Star Wars’ aufgewachsen, mit Steven Spielberg. Und dank meiner Eltern auch mit Billy Wilder, Truffaut und Chaplin, der bei uns im Haus eine Art Gottheit war. Wir sprechen immer noch viel über Filme“, erklärte der 49-Jährige. Er sei durch seine berühmten Eltern „eher mit der inneren Welt von Filmemachern aufgewachsen, nicht mit den roten Teppichen“. Klar habe Simon gemerkt, dass die Leute im Supermarkt schauten, wenn er mit Mama Einkaufen war. „Aber was ich die meiste Zeit gesehen habe, war, dass meine Eltern sehr hart an Drehbüchern und Filmsets arbeiten mussten. Geradezu obsessiv“, berichtet Simon. Wie Verhoeven verriet, hat er eigentlich Pläne, seine Mutter schauspielerisch noch einmal in Szene zu setzen. Senta Berger jedoch reißt sich nicht darum, noch einmal einen Film zu drehen. „Mein Jahr war auch so voll“, erklärte die Mimin.

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