Dieter Hallervorden: Mit 85+ ins All
Der Kabarettist hat einen letzten Traum
Mit „Nonstop Nonsens“ wurde Dieter Hallervorden schon in den 70er-Jahren Kult. Mit den Jahren mauserte sich der Comedian zum Charakterdarsteller, Kabarett-Gründer und Theater-Inhaber. Richtig viel Anerkennung erhielt „Didi“ für seine Leistung in der Tragikomödie „Honig im Kopf“ mit Til Schweiger. Der Film gewann in Berlin einen Ehren-Bambi! Phänomenal auch Dieters Auftritt als singendes Chamäleon im Showformat „The Masked Singer“! Die Jury fragte sich damals, wie man in dem Alter so beweglich sein könne, während Hallervorden lächelnd und wissend durch sein weißes Haar strich. In einem Interview sagte er einmal: „Ich glaube, dass die Beine nicht dazu gedacht sind, beim Fernsehen übereinander geschlagen zu werden. Man muss eben schon ein bisschen was tun, um gesund zu bleiben.“ Vor wenigen Tagen wurde der Kult-Künstler nun 85 Jahre alt. Sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte den Kabarettisten zu seinem Geburtstag. „So volksnah und so glaubwürdig – stets mit einem launig abwägenden Blick – können nur wenige Menschen die komischen und die tragischen Momente unseres Lebens verkörpern“, ließ Steinmeier mitteilen. Jetzt wagte sich Didi an eine Rolle, die noch übrigbleibt, wenn man schon alles geschafft hat: In „Gottes Lebenslauf“ im Schlosspark-Theater spielt er den Allmächtigen. Witzig: Gott zeigt sich in dem Stück zutiefst gelangweilt von „ewig der gleichen Leier“ im Himmel und beschließt, sich einen Job auf der Erde zu suchen. Kein Verständnis hat Didi dafür, wenn Kollegen in seinem Alter eine Rolle ablehnen. Alt werden ist für den großen Mimen nur „ein natürlicher biologischer Vorgang, welcher mich seit fast 85 Jahren freundschaftlich begleitet“. Jung halten ihn seine Lebensfreude, sein 21-jähriger Sohn Johannes und seine 35 Jahre jüngere Partnerin Christiane Zander. Mit ihr ist der TV-Star seit 2015 glücklich und hat das Rezept zum zufriedenen Altern gefunden. „Also einmal: Eine Begleitung, mit der man durchs Leben gehen kann, die gut zu einem passt. Zweitens: Sonne, viel Sonne. Und sehr viel Musik“, so Didi, der immer noch „lernbegierig wie mit 16 Jahren“ ist. „Der Tod sollte besser Angst vor mir haben, weil ich sehr am Leben hänge“, sagte der legendäre Schauspieler kürzlich der „Bunte“. „Auf meinem Grabstein soll mal – abgeleitet von meinem Film ‚Sein letztes Rennen‘ – ‚Mein letztes Pennen‘ stehen.“ Gewisse Bedenken hat Dieter aber doch: „Angst habe ich nur noch davor, bei guter Gesundheit meinen ersten Weltraumflug nicht mehr rechtzeitig zu buchen.“
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