Der Shooting-Star der Filmbranche steht auf Ganzheitlichkeit

Albrecht Schuch (hier mit Jella Haase) hofft durch die Auszeichnung zum Europäischen Shooting-Star Rollenangebote aus dem Ausland zu erhalten. Foto: highgloss.de

<Berlin> (cat). Albrecht Schuch wurde unter anderem mit seinen Rollen im Drama „Systemsprenger“ und in der Literaturverfilmung „Berlin Alexanderplatz“, sowie „Mitten in Deutschland“ und „Bad Banks“ bekannt. Auch bekam er bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2020 beide Darstellerpreise zuerkannt. Und er heimste den mit 10.000 Euro dotierten „International Actors Award 2021“ ein. Kein Wunder, denn das Schauspielern liegt ihm im Blut: Der 36-Jährige ist ein jüngerer Bruder der bekannten Schauspielerin Karoline Schuch. Und erneut ist Albrecht Schuch auf dem Erfolgskurs: Er ist einer der zehn vorab verkündeten „European Shooting Stars“ der diesjährigen Berlinale. Im internationalen Wettbewerb wird er außerdem in der Erich-Kästner-Verfilmung „Fabian“ von Dominik Graf zu sehen sein. Aktuell kann man Schuch in „Lieber Thomas“ von Andreas Kleinert bewundern. Dort spielt er den Schriftsteller Thomas. Ungewöhnlich: Der Film ist in einem abstrahierenden Schwarzweiß dargestellt, um Figuren der Zeitgeschichte aus ihrer Zeitgeschichtlichkeit heraus zu lösen. Albrecht Schuch gelingt dies mit einem bewegenden Nebeneinander von Selbstbewusstsein und Selbstzweifeln, Verzweiflung und Lebensgier, heißt es von Kritikerseite. Im Interview mit „Zeit online“ sprach der Künstler darüber, dass er sich mit Tanzen auf seine Rollen vorbereitet. „Beim Tanzen im Club kann ich in der Masse verschwinden. Man wird nicht beobachtet, weil alle in ihrem eigenen Zustand sind. Dann gehe ich gerne mal kurz rein in den Text einer Szene. Einfach, um unter den vielen Eindrücken ein eigenes Zelt zu bauen“, so Schuch über seinen Geheimtipp. „Es geht darum, eine Rolle in den Körper zu kriegen. In der Kommunikation oder in unserem Sein sind wir oft mehr mit unserem Kopf verbunden als mit dem Ganzen. Ich verstehe meinen Beruf jedoch als etwas Ganzheitliches. Darin liegt für mich der Genuss“, erklärte der Mime. Die Konzeptionsphase eines Films sei eher kopflastig. „Ich lese und gucke dann viel, fantasiere herum. Aber irgendwann muss das raus oder besser: Das Entscheidende sackt durch ins Unterbewusstsein. Und dieses Entscheidende will ich nicht mehr so gedacht zeigen, sondern spielen, ich will es verkörpern.“ Dass Schuch zeitweise bis zur Unkenntlichkeit seiner selbst mit seinen Rollen verschmelze, empfindet der Kino-Star als großes Lob: „Es bedeutet ja im Prinzip, dass ich meinen Rollen näherkomme. Mir macht meine Arbeit so einfach am meisten Spaß.“

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