„Gib uns Frieden“

Dieter Weirich

Was für ein Weihnachten 2022. In vielen Regionen der Welt, ja sogar in unserer direkten Nachbarschaft, ist die Grausamkeit Alltag. Ob wir in die vom russischen Angriffskrieg heimgesuchte Ukraine, nach Syrien, Afghanistan oder in den Iran schauen, um nur einige Beispiele zu nennen – machtgierige Autokraten oder von blindem missionarischem Eifer getriebene Religionsfanatiker treten die Menschenrechte mit Füßen. Was uns bleibt, ist die Rolle des hilflosen, mitleidenden, allenfalls helfenden  Zuschauers.

Russland befindet sich bei Putins zügellosem Imperialismus inzwischen in einem Heiligen Krieg gegen den Westen, und die Waffen segnende orthodoxe Kirchenhierarchie in Moskau rechtfertigt ihre Rolle als Kriegstreiberin mit nationaler kultureller Identität. „Kriegführung gegen Gott“ wiederum heißt die Begründung der Mullahs im Iran für die Hinrichtung von Demonstranten, die sich gegen die Unmenschlichkeit der Diktatur gewandt haben. Machthaber, die sich bei der Unterdrückung ihrer Untertanen mit dem Allmächtigen verwechseln.

An der Türschwelle zum Fest des Friedens sollte sich unser Blick auf die zu wenig beachtete Christenverfolgung in der Welt und die erschreckenden Schicksale von Kindern, die sich zu Jesus bekennen wollen, richten. In Pakistan werden Hunderte christliche Mädchen entführt und mit Muslimen zwangsverheiratet, in Myanmar und Bangladesch müssen christliche Jugendliche viele Schikanen hinnehmen, in Jordanien verlieren Konvertiten zum christlichen Glauben das Sorgerecht für ihre Kinder, in China sind christliche Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche verboten. In Nordkorea sollen indoktrinierte Kinder ihre Eltern bei Praktizierung ihres Glaubens denunzieren.

Es ist gut, dass die deutsche Außenpolitik gegen die zunehmende Verletzung der Menschenrechte in der Welt protestiert. Sie sollte künftig vermehrt die Christenverfolgung in Asien und auch in Afrika auf dem Schirm haben.

Vor dem Heiligen Abend darf man nicht nur als Kind, sondern auch als mit weißen Haaren dem Nikolaus ähnlich gewordener Alter träumen und die Zukunft mit Hoffnungen verbinden. “Donna nobis pacem – gib uns Frieden “lautet mein Weihnachtswunsch. Wie im Schlusschor von Johann Sebastian Bachs berühmter Messe in h-Moll.

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