War das wirklich so überraschend, so völlig unerwartbar, was die so genannte Shell-Studie vor ein paar Tagen zutage förderte? Aufmacher bei den meisten Zeitungen, Top-Meldung in den Nachrichtensendungen von Radio und Fernsehen. Was war die „Sensation“? Die Jugendlichen in Deutschland (befragt wurden 12- bis 25-Jährige) seien in ihrer Gänze überhaupt nicht so pessimistisch, ängstlich und an Politik desinteressiert, wie ihnen im Allgemeinen unterstellt werde, sondern blickten in ihrer Mehrheit durchaus optimistisch in die Zukunft. Dass dieses positive Bild auch dunkle Flecken aufweist, versteht sich eigentlich von selbst - Angst vor Krieg zum Beispiel, oder vor den Gefahren der Klima-Erwärmung. Es käme einem Wunder gleich, wenn Heranwachsende deswegen nicht ebenso besorgt wären wie die Generationen vor ihnen. Weshalb aber verfiel die (veröffentlichende) Öffentlichkeit geradezu in Schnapp-Atmung als sich ihr die Majorität der befragten Jugendlichen trotzdem keineswegs als weinerliche Waschlappen präsentierte, sondern als realistische, pragmatische und auch wertorientierte Zeitgenossen.