"Wir haben uns geirrt". Kaum ein Satz fällt gegenwärtig so häufig wie dieser, wenn es um Kreml-Chef Putin und dessen Überfall auf die Ukraine geht. Politiker streuen ihn sich wie Asche auf ihre Häupter, öffentliche und veröffentliche Meinung attackieren "die Politik" wegen des Versäumnisses, frühzeitig die drohenden Gefahren erkannt und darauf reagiert zu haben. Das ist nachvollziehbar, aber nicht ausreichend. Denn haben die Medien, im Verein mit der gesellschaftlichen Mehrheitsstimmung, nicht ebenfalls jahrelang der Vorstellung gehuldigt, endlich könne nach dem Kalten Krieg die "Friedensdividende" kassiert werden? Liefen nicht alle im Lande der selbst erfundenen, argumentativen Seifenblase hinterher, es werde einen Wandel durch Handel geben.? Sich dieses einzugestehen, gehört auch zur Wahrheit.
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