Staatsgäste zeigten sich in Zeiten der Bonner Republik zumeist überrascht und beeindruckt von der deutschen Bescheidenheit. Das zu den größten Volkswirtschaften der Welt gehörende Land kam in seiner Repräsentation ohne jeden Pomp und Protz aus. Bonn stand schließlich für Adenauer und den rheinischen Kapitalismus, nicht für Preußens Gloria. Das schaffte Sympathie, ließ den Aufstieg der Nation nach dem Zweiten Weltkrieg im milden Licht der Selbstbescheidung erscheinen. Deutschlands selbstgewählte Rolle als „Gerneklein der Weltpolitik“ wurde so auch optisch unterstrichen. In Berlin herrscht dagegen der architektonische Größenwahn.
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