Als das G-7-Außenministertreffen zu planen war, hatte Annalena Baerbock eine gute Idee. Deutschland führte zu diesem Zeitpunkt den Vorsitz im Club der sieben wirtschaftsstärksten Staaten. Somit war die deutsche Außenamtschefin Gastgeberin. Sie beschloss, das Treffen solle nicht im funktionalen Berliner AA-Gebäude am Werderschen Markt stattfinden, und wählte stattdessen einen symbolträchtigen Ort - das Rathaus von Münster. 1648 war dort (und parallel im benachbarten Osnabrück) der verheerende Dreißigjährige Krieg auf dem Vertragswege beendet worden. Der G-7-Gipfel fand im Schatten eines neuen verheerenden Krieges statt, ein knappes Jahr nach dem russischen Einfall in der Ukraine. Die Beratungen in den Münsterschen Friedenssaal zu verlegen, war, wie gesagt, eine gute Idee. Aber das Auswärtige Amt ließ vorher das dort vorhandene Friedenskreuz abhängen - weil sich (angeblich) Muslime provoziert hätten fühlen können. Inzwischen hat sich Deutschland zzm Meister vorempfundenen Verhaltens-Gehorsams entfaltet. Auf der Strecke bleibt der aufrechte Gang.
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