Eine dieser Tage herausgekommene und seither viel diskutierte Umfrage des Beamtenbundes diagnostiziert eine schwere Vertrauenskrise. Nur noch 29 Prozent der Deutschen hielten, so die Aussage, den Staat für in der Lage, unsere drängendsten Probleme zu lösen. Wer ist schuld? Natürlich weisen die Finger überwiegend auf die Regierung, was insofern naheliegt, als die Ampelkoalition seit Monaten keineswegs den Eindruck einer Mannschaft macht, die großen Wert auf gepflegtes Zusammenspiel legt. Das musste jetzt sogar der Kanzler in seinem Sommerinterview mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen zugeben. Dennoch springt der Beamtenbund-Vorsitzende Ulrich Silberbach wohl zu kurz, wenn er versucht, die Zweifel an staatlicher Lösungspotenz mit einer Binse („Fehlende Führung erzeugt Unsicherheit“) zu erklären. Der Staat ist nicht die Regierung. Er ist auch keine eierlegende Wollmilchsau. Er ist das, was wir aus ihm machen.
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