Grüne Heilige Kühe
Runde Geburtstage sind ein Zwischenstopp. Wie geschaffen, einmal in Ruhe über sich selbst nachzudenken, über die Zeit und was diese aus einem gemacht hat. Die Grünen begehen dieser Tageden vierzigsten Jahrestag ihres Einzugs in den Deutschen Bundestag. Für eine Partei, die eigentlich nie eine sein wollte, ein respektables Etappenziel. Und doch ist den Grünen nach Feiern nicht zumute.
Selber denken? Wozu denn?
Deutschland am Jahresende 2018. Ersetzt der shitstorm die für Demokratien unabdingbare Streitkultur? Sind Verhaltensweisen und Begriffe wie Anstand, Kinderstube, Rücksichtnahme, Höflichkeit bereits aus dem Wohnzimmer der Öfffentlichkeit vebannt und in die Abstellkammer des Altmodischen und Komischen entsorgt worden? Ersetzt der Dauerblick auf die kleinen Tastendinger in den Händen allmählich das eigene Denken? Dann, lieb Vaterland, solltest du nicht mehr ruhig sein.
Provokation? Längst überfällig!
Ein Buch macht Furore. Ein Bürgermister berichtet aus seinem Alltag beim Versuch, die Aufnahmeprobleme wegen der vor allem seit 2015 ins Land strömenden Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber zu bewältigen. Die stellen sich so oder ähnlich in hunderten von Kommunen. Aber dieser Bürgermeister ist ein Grüner. Und das Buch heißt: "Wir können nicht allen helfen". Damit sticht der Tübinger OB, Boris Palmer, in ein gesellschaftspolitisches Wespennest.