Impulsiv, mutwillig, unverantwortlich. Das Urteil über Emmanuel Macron nach der Parlamentsauflösung stand rasch fest. Und wirklich scheint Teil eins der Neuwahlen den Kritikern des französischen Präsidenten Recht zugeben. Erwartungsgemäß ist der extrem rechte Rassemblement Nationale (RN) zur ersten Kraft aufgerückt und hat Chancen, im zweiten Durchgang die absolute Mehrheit der Mandate in der Nationalversammlung zu erringen. Finis Franciae? Doch man sollte Macron nicht unterschätzen. Eine ganze Menge spricht dafür, dass er mit seiner, Freund und Feind überraschenden, Entscheidung einen Politikwechsel herbeiführen wollte: Weg von der Ausgrenzung, die die Rechtspartei in der Vergangenheit nur stark gemacht hat. Stattdessen Einbeziehung in die Verantwortung mit dem Ziel, dass die Wirklichkeit den RN entzaubert. Das Spiel ist eröffnet, der Ausgang ist offen.
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