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„Gib uns Frieden!“

Klare Kante schließt Empathie nicht aus. Ein offenes, ehrliches Wort dient vielmehr der Verständigung. Unter Menschen wie Nationen. Weihnachten steht vor der Tür. Edna Ferber, die großartige jüdische US-Schriftstellerin und Pulitzer-Preisträgerin ungarischer Herkunft, erinnert sich bei Weihnachten an ihre Kindheit, nennt dieses Datum „keine Jahreszeit, sondern ein Gefühl“. Und dieses Gefühl ist rund um den Erdball bei Milliarden von Menschen aller Rassen, Hautfarben oder Religionen gleichermaßen ausgeprägt. Zusammen mit dem sehnlichen Wunsch "Gib uns Frieden".
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Die Botschaft der Lieder

Na ja, auch in den Kaufhäusern und auf den Weihnachtsmärkten scheint sich (wenigstens hie und da) herumgesprochen zu haben, dass die Epoche der weltweiten Klima-Erwärmung nach neuen Liedern verlangt. Gerade zur Weihnachtszeit. Von wegen „Leise rieselt der Schnee“.   Zum Glück gibt es – wieder einmal – die Amerikaner. Weniger wegen der sprachlichen Inhalte der christmas songs, sondern wegen der flotteren Musik und (allem voran) der englischen Sprache, weil die hierzulande eben nicht von Allen verstanden wird. An sich ist das schade. Denn es gibt wirklich schöne, deutschsprachige Lieder zur Adventszeit und zum Christfest. Aber wenn sie gespielt werden, ist das mehr eine Dudelei, die da in Dauerschleife auf den Straßen, Plätzen und in den Geschäften erklingt. Man muss wirklich kein Zyniker sein, um sich dabei von vielen Fragwürdigkeiten bedrängt zu fühlen. Ein "O du fröhliche" geht da nicht so leicht über die Lippen.
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Sonder- oder Holzweg

In Dubai mühte sich eine Art „Öko-Uno“ in langen Diskussionsrunden. Die Rede ist von der sogenannten COP 28, einer ím Grunde wirklich sinnvollen Weltklimakonferenz, auch wenn man über das kostspielige Mammut-Format streiten mag. Aber von Einheitlichkeit keine Spur. Auch Deutschland will einen eigenen Weg verfolgen.
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Es war einmal: Viel Schnee und sonst wenig

Von dem aus dem oberfränkischen Wunsiedel geborenen Dichter Jean Paul stammt der Satz: "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können". In jungen Jahren hat diese Erkenntnis nicht viel Bedeutung. Mit jedem Jahrzehnt mehr ändert sich das allerdings. Da werden längst vergessene Erlebnisse wieder wach. Doch unser Gedächtnis besitzt, zum Glück, weitaus mehr Speicherraum für das Gute und Schöne als für das Böse und Hässliche. Deswegen hat die Erinnerung auch vor allem gute und schöne Passagen bereit aus Zeiten, als das Leben deutich härter war als es heute ist.
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Gesellschaft

Juliane Weber tot – eine Institution im “alten Bonn”

In der so genannten Ära Kohl (und das waren nicht nur die „Bonner Jahre“) war Juliane Weber im weitest gefassten Sinn des Wortes eine „Institution“. Offiziell war sie die Büroleiterin des „schwarzen Riesen“ aus der Pfalz. Tatsächlich allerdings lief ohne sie nichts. Von 1965 bis 2005 war sie Kohl engste Mitarbeiterin – angefangen beim jungen CDU-Fraktionsvorsitzenden im Mainzer Landtag über seine Zeit als Kanzler bis hin zum schmachvollen politischen Ende im Zuge der so genannten Parteispenden-Affäre. Jetzt ist Juliane Weber mit 84 Jahren in Bonn gestorben. Ihre Zeit bei und mit Kohl enthielt Triumphe und Niederlagen, bedeutenden Wirkungsmöglichkeiten und tiefe Enttäuschungen. So gesehen war es erfülltes, prall gefülltes Leben.
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Bürgergeld und Lernschwäche: Quo vadis, Deutschland?

Ein Minister mit dem Portfolio von Hubertus Heil ist fein raus. Der Griff in die Tasche des Steuerzahlers wird ihm eher nachgesehen als den Kabinettskollegen. Denn alles was er tut und fordert, dient ja einem guten Zweck. Arbeits- und Sozialminister behaupten stets, Anwälte der Ärmsten zu sein. Auch Heils Vorgänger haben mit dieser Behauptung gewuchert und sich im Namen der Nächstenliebe den Anfechtungen von Rechnungshöfen und Finanzministern erfolgreich widersetzt. Hubertus Heil hat gute Aussichten, Großmeister der Zunft zu werden. Läuft im aktuellen Haushaltsstreit alles nach Plan, könnte sein Ressort das einzige sein, an dem die Sturmböen der Zeitenwende schadlos vorbeirauschen. Schlecht für Deutschland: Denn gerade im Bereich von Arbeit und Sozialem wäre ein neuer Blick auf alte Probleme dringend erforderlich. Und dann auch noch die Nachricht von den Schreib-, Lese- und Mathe-Schwächen der Schüler. Wohin, eigentlich führt Dein Weg, Deutschland?
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Des Kanzlers fromme Wünsche

Das Glück, zu regieren und endlich wieder einmal den Bundeskanzler zu stellen, schien die einst meistens zerstrittene und in Flügel zerfallene Sozialdemokratie kreuzbrav zu machen. Als größte Regierungspartei begriff sich die SPD unter ihrem moderaten Vorsitzenden Lars Klingbeil als Stabilitätsanker in der von Rauflust geprägten Dreier-Ampel. Zuverlässige Stütze des Kanzlers zu sein, galt als Wert an sich - eine Linie, an die sich auch innerlich mit dieser Politik hadernden Ex-Rebellen wie Generalsekretär Kevin Kühnert oder Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich hielten. Doch das Regieren im Dreier-Bündnis mit FDP und Grünen macht keinen Spaß. Was wird der gebeutelten Partei auf ihrem aktuellen Parteitag einfallen?
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Ticken wir noch richtig?

Ticken wir eigentlich noch richtig? Dieses Land und seine Gesellschaft. Also tatsächlich: Wir. Nehmen wir als aktuelles Beispiel Israel und darüber hinaus „die Juden“ überhaupt. Nehmen wir, speziell, den Begriff „Antisemitismus“ und die Geschehnisse drumherum. Etwa die dringende Mahnung von Sicherheitsbehörden, aber auch jüdischen Verbänden, man solle in Deutschland besser nicht öffentlich die traditionelle Kippa (das Käppchen) tragen, um der Gefahr zu entgehen, auf der Straße angepöbelt zu werden oder gar Gewalt zu erfahren. Jüdische Fußballvereine tragen momentan ihre Spiele unter Polizeischutz aus, weil sie Drohungen erhalten. Und Eltern judäischen Glaubens schicken ihre Kinder (falls überhaupt) nur noch unter Ängsten in die Kitas und Schulen. Schmierereien, beispielsweise an Synagogen und auf Grabsteinen sind ohnehin seit langem so alltäglich geworden, dass Berichte darüber kaum noch Aufmerksamkeit finden. Was ist los in Deutschland?
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Liberale in Lebensgefahr

Die Deutschen haben eine nüchterne politische Einschätzung. Die Mehrheit plädiert Umfragen zufolge für eine Ablösung der Berliner Ampel-Regierung, glaubt aber an den Fortbestand der Dreier-Koalition. FDP-Chef Christian Lindner wird nicht - wie einst Otto Graf Lambsdorff - eine Brandfackel in das Berliner Pulverfass werfen, Kanzler Olaf Scholz wird nicht Gerhard Schröder kopieren, also aussteigen und Neuwahlen anstreben. Macht kittet ebenso wie es aufgeflogene Tricksereien bei der Gestaltung des Haushalts tun. Aber für die FDP werden die kommenden Monate sprichwörtlich zu einem "Ritt auf der Rasierklinge".
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Noch zu früh fürs Totenglöckchen

Es ist ja nicht so, dass die Drei von der Berliner Fahrschule jemals die Grüne Welle gehabt hätten. Von Anfang an war ihr Weg holprig. Schlechtes Handwerk verursachte Schlaglöcher, den Rest besorgte der blinde Zufall einer weltweiten Unfallhäufung. Erst kam Corona, dann die Inflation, danach der Überfall Putins auf die Ukraine und schließlich auch noch das Hamas-Massaker an Israelis – oder war die Reihenfolge anders? Feststeht jedenfalls, dass die Ampelkoalition im Krisenmodus wie festgenagelt scheint, unfähig, sich den beiden ganz großen Herausforderungen mit Nachdruck zu widmen: dem Klimawandel und der Massenimmigration. Den jüngsten Blitzeinschlag hätte es allerdings nicht geben müssen. Mit Falschspiel wollte sich die Regierung über die Runden retten, vergeblich. Aber an Neuwahlen ist momentan niemand interessiert.
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